Special Award: Lean Turnaround

REHAU Automotive, Werk Viechtach, Deutschland



Begründung der Jury

Immer wieder unzufriedene Kunden, häufig problembehaftete Anläufe, verlorene Programme und ein unbefriedigendes Ebit – dies sind einige der Merkmale, mit denen sich die Situation des Werkes Viechtach der REHAU Automotive Ende 2018 beschreiben lässt.

Zufriedene Kunden, perfekte Anläufe, zurückgewonnene Projekte und ein deutlich verbessertes Ergebnis – so lässt sich die Situation drei Jahre später kennzeichnen.

Was ist in der Zwischenzeit passiert? Das Werk in Viechtach hat ein ambitioniertes Lean Turnaround Projekt gestartet und den Standort fit für die Zukunft gemacht. Beginnend 2019 mit der Einführung einer Team Lead Struktur – für den erforderlichen Mind Change enorm wichtig – wurde ein Paradigmenwechsel vollzogen und die Prozesse nach der Wertstrommethodik optimiert. Im Gegensatz zum alleinigen Fokus auf technische Optimierungen, der in den vergangenen Jahren vorherrschte, rückten auch Lean Prinzipien wie Fluss, Pull und Takt in den Vordergrund. So konnte nach erfolgter Segmentierung, z.B. für das Cluster „Große Teile“ die Anzahl der erforderlichen Prozessschritte von 36 auf 9 reduziert werden. Die Ergebnisse, die bis Ende 2021 erreicht wurden, sprechen für sich – nur ein kleiner Auszug: Personalproduktivität um ca. 27 % gesteigert, Logistikfläche um 13 % reduziert und Betriebsergebnis um ca. 20-%-Punkte innerhalb von drei Jahren verbessert und von rot auf grün gedreht.

War die Kraftanstrengung ein einmaliges Strohfeuer oder konnte eine nachhaltige Lean Transformation erreicht werden? Letzteres ist der Fall, wie sich die Jury überzeugen konnte. Das Werk mit seinem engagierten Managementteam, so sind wir überzeugt, wird in den neu aufgesetzten Projekten den Wertstrom weiter optimieren und so die Zukunftsfähigkeit des Werkes weiter steigern. Aus diesem Grunde geht der diesjährige Special Award – Lean Turnaround zu REHAU Automotive nach Viechtach.

 

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